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Der Link ist tot und der Artikel ist auch auf der Seite nicht mehr auffindbar. Weiß jemand, was da passiert ist?

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Aus welchen Grund auch immer hat der Autor diesen Artikel gelöscht. Ich habe ihn glücklicherweise noch im Google Cache gefunden und hier in die Kommentarsektion eingefügt.

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Spätestens seit der Migrationswelle 2015ff. und den Massakern von Paris, Nizza, Berlin, etc., hat sich in gewissen Kreisen der bundesdeutschen und europäischen Politik, bzw. im politischen Diskurs dieser Kreise, der Islam als oberstes Feindbild etabliert. Hiervon betroffen sind neben Teilen der AfD vor allem liberal-konservative bzw. nationalliberale Intellektuelle um Medien wie achgut.com, PI-News etc., auf der politischen Linken Teile der sogenannten Antideutschen bzw. Ideologiekritiker.

Zunächst ist kursorisch, gewissermaßen als Grundlage für spätere Analysen, die Frage zu stellen, welche Rolle die Islamfeindlichkeit bzw. “Islamkritik” im Denken und Fühlen der jeweiligen Vertreter spielt. Für unsere metapolitischen Gegner ist diese Frage leicht beantwortet: Wer den Islam laut und medienwirksam kritisiert, ist in ihren Augen im besten Fall ein vorurteilsbehafteter Pauschalisierer, schlimmer ein verkappter Islamophober, im schlimmsten Fall ein verdeckt operierender “Rassist”. Eine gewisse Narrenfreiheit von Seiten des medialen Mainstreams genießen Ex- und Reformmuslime, sowie Angehörige anderer Minderheiten.

Die Kritiker möchten diesen Vorwurf im Regelfall tunlichst vermeiden. Sie beharren darauf, dass man den Islam “wie jede andere Religion” kritisieren dürfe; die Intelligenteren unter ihnen stellen ihn als Ideologie oder Politreligion sogar aus dem Kreis “jeder anderer Religion” heraus, um ihn die Reihe der Dinge zu stellen, die man ja wohl selbstverständlich kritisieren dürfe. Den Islamkritikern von links und rechts ist somit gemein, dass sie davon ausgehen, man dürfe Ideologien grundsätzlich kritisieren, auch und gerade wenn sie (etwa durch ihren Status als Religion) der Kritik entzogen werden sollen. Zielsicher weisen sie darauf hin, dass man ja auch den Sozialismus oder den Liberalismus kritisieren dürfe, ohne entsprechende Phobien attestiert zu bekommen, dass der Islam seinen Anhängern eine sämtliche Lebensbereiche umfassende göttliche Ordnung vorschreibt, die mit dem westlich-privaten Religionsverständnis unvereinbar sei, dass es sich schließlich beim Islam um eine Religion und nicht um eine ethnisch homogene Gruppe handle und deshalb der Rassismusvorwurf gegenüber Islamkritikern selbst erst die fundamental “rassistische” Annahme etabliere, dass die Religion eine unveränderbare und damit unkritisierbare Erbeigenschaft des jeweiligen Individuums sei.

Woran alle diese Argumentationen schließlich scheitern, ist nicht ihre mangelnde Logik. Im Gegenteil schaffen es einige Vertreter dieser Kritik, insbesondere solche von links, aber im angelsächsischen Raum auch “klassische Liberale” und “Neokonservative”, beeindruckende Gedankensysteme aufzubauen, die den Islam nach allen Kriterien des Denkens als landnehmende und somit für den westlichen Liberalismus grundgefährliche politische Kraft darzustellen vermögen und sich gleichzeitig jedes Rassismusvorwurfes effektiv erwehren, ja, den ihnen eigenen universalistisch-progressiven Anspruch sogar respektive mit Rekurs auf die jüdisch-christliche Kultur, die materialistische Geschichtsauffassung oder den liberalen Handelsgeist gegen die multikulturelle Apologie ins Feld führen können. Nein, an mangelndem Denkvermögen scheitert die Islamkritik nicht, und noch weniger am penetranten Durchhaltewillen ihrer inbrünstigsten Vertreter.

Woran die Islamkritik scheitert ist, dass sie ein reelles Phänomen – die voranschreitende ethnische Restrukturierung Europas – auf ideeller Ebene bekämpfen will. Es ist, als hätte sie zu einer Schlägerei einen Notizzettel mit guten Argumenten mitgebracht: Migrationsdruck, kulturelle Konflikte und Ethnomasochismus lassen sich ebenso wenig mit der Ideologie des utopischen Universalismus beantworten wie Klassenkampf und Generalstreik mit Elogen auf die unsichtbare Hand.

Was also ist die Absicht dieses – offensichtlich – hoffnungslosen Unterfangens? Im festen Glauben an die Reformierbarkeit des “Individuums” hoffen manche Islamkritiker tatsächlich, bei gläubigen Muslimen Gehör zu finden, sie im Zweifelsfall gar zu deradikalisieren und ihnen die Vorteile der westlichen Denk- und Lebensweise soweit nahe bringen zu können, dass jene sie als die eigene akzeptieren. Mit anderen Worten hoffen sie darauf, Assimilationsunwillige mit guten Argumenten – und etwas moralischem Druck – zur Assimilation bewegen zu können. Wenn es sich hierbei nicht um einige der intelligentesten Köpfe unter den Islamkritikern handelte, die somit der migrationskritischen Bewegung abhanden kommen, könnte man über ihre Naivität lachen.

Anderen, und hierzu zählt neben einigen Antideutschen die überwiegende Zahl der öffentlich auftretenden Ex- und Reformmuslime, liegt vor allem das Schicksal der muslimischen Frauen und Mädchen, häufig auch das der LGBTQI am Herzen. Insofern sie selbst nicht vom Rassismusvorwurf getroffen werden können, dürfen insbesondere die Migrationshintergrunds-Islamkritiker weniger abstrakt-universalistisch argumentieren und bestimmte Personengruppen konkret ansprechen. Selbstverständlich muss es sich dabei um Gruppen handeln, denen sowieso ein besonderer Opferstatus und also ein hoher Rang in der ideellen Hierarchie eingeräumt wird: Die doppelt-marginalisierte muslimische Frau ist nun auf einmal dreifach-marginalisiert, insofern sie von ihrem islamischen Umfeld noch viel schlimmere Unterdrückung erleiden müsse als von der rassistischen Mehrheitsgesellschaft. Selbstredend hat diese Strömung der Islamkritik stets Märtyrerinnen im Angebot, Opfer – bevorzugt weiblich, jung, migrantisch – von Ehrenmorden und ähnlichen Untaten aus dem eigenen ethno-kulturellen Umfeld.

Schließlich gibt es die Islamkritiker von rechts, denen ihre linken Widerparts häufig – zurecht – von Anfang an unterstellen, dass hinter ihrem proklamierten Universalismus sehr wohl ein Beharren auf dem leitkulturellen Anspruch der eigenen bestimmten Identität steckt, welches jedoch aus Angst und/oder Kalkül nicht ausgesprochen wird. Diese zeitgemäß als Boomer-Islamkritik zu bezeichnende Spielart findet ihr Äquivalent im Persilschein-Patriotismus, welcher für jede gezeigte Deutschlandflagge mindestens eine Israelflagge zeitigt, ohne dass der Beflaggte irgendeine persönliche Verbindung zu jenem Staat hätte. Hierbei handelt es sich um die in ihrer Außenwirkung peinlichste, weil duckmäuserischste Spielart der Islamkritik, insofern ihren Protagonisten noch durchaus (zumindest vor-)bewusst sein müsste, dass ihre ethnische Identität metapolitischer Kampfplatz ist, welchem Kampf sie durch Vorschieben vermeintlich unantastbarer Absichten sich entziehen wollen. Ihnen sei gesagt: Ein einziger noch so geschmähter und verachteter Hutbürger ist ehrlicher als ein ganzer AfD-Kreisverband westdeutscher Islam-Kläger.

Womit wir wieder bei der ursprünglichen Frage ankommen, nämlich der Rolle der Islamkritik im Denken und Fühlen ihrer Protagonisten. Insofern es ihren zeitgenössischen westlichen Spielarten niemals, oder in weniger als 1% der öffentlichkeitswirksamen Fälle, um ernsthaft religiös-theologisch motivierte innerislamische Reformbestrebungen geht, kann kategorisch ausgeschlossen werden, dass es sich um die eigentlichen Inhalte der Religion (Beten, Fasten, Pilgern, etc.) handelt. Vielmehr, und so lautet ja auch der allgemeine Tenor der sog. Islamkritik, sind es die politischen Aspekte des Islam, vorwiegend seine Ausbreitungspraxis und die damit einhergehenden Konsequenzen für in seinem Territorium sich befindende Nicht-Muslime, insbesondere auch für Apostaten, welche kritisch beäugt – ehrlicher gesprochen: gehasst – werden. Besonders hervorzuheben ist hierbei die Tatsache, dass diese Aspekte der Kritik an den Ohren gläubiger Muslime, insbesondere solcher in islamisch dominierten Ländern, völlig vorbei gehen; sie verstehen die “Kritik” nicht und werden sie niemals verstehen können, denn sie leben ja bereits in der Ummah, sind von den Begleiterscheinungen der Islamisierung vollkommen unberührt. Ebensowenig würde ein glücklich Verheirateter seine Ehe scheiden, weil ein “Beziehungskritiker” ihn darauf hinweist, dass an einem anderen Ort ein fremder Mensch unter Beziehungsneid leidet. Insofern die sog. Islamkritik also ihr postuliertes Ziel, nämlich die überzeugten und in islamischer Gemeinschaft lebenden Muslime überhaupt nicht tangiert, können ihre Adressaten stets nur andere Nicht-Muslime sein; vergleiche hierzu die unter weniger sophistischen Islamkritikern verbreitete Praxis, sich T-Shirts mit Aufschriften wie “Infidel” oder “Kuffar” und ähnliches zuzulegen.

Der wirkmächtige Affekt hinter der Islamkritik ist also die Ablehnung von, wenn nicht sogar der Hass auf, den Vorgang der politischen Dimension der Islamisierung. Da diese, wie wir gesehen haben, von den tatsächlich weitgehend friedlichen theologisch-religiösen Inhalten fast zur Gänze abstrahiert, bleibt ausschließlich das Moment der gewalttätigen Ausbreitung, sprich der einmaligen Landnahme und fortwährenden Unterwerfung durch Anhänger der Religion. Insofern diese, wie dargelegt, für die Ergüsse der Islamkritik verständlicherweise und quasi per definitionem wenig übrig haben – denn eines muss man diesem angeblich so primitiven System zur Organisierung tribaler Gesellschaften attestieren: es funktioniert – und es sich bei ihnen, weiterhin, um Menschen handelt und nicht um logische Gespenster, bleibt von der hehren und desinteressierten Islamkritik nichts übrig als das, was allzu-empathische Ethnomasochisten seit Jahr und Tag in ihr wittern: Ein gar zu idealistisch verpackter Selbstbehauptungswille, eine Weigerung, das Feld zu räumen, ein verwinkelter, verästelter, vielfach rationalisierter Kampf gegen das Fremde.

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In diesem Licht erscheinen die drei dargestellten Typen Islamkritiker in ganz neuem, klarem Lichte: Der Überzeuger, das ist der Diplomat, der auf gütliches Auskommen und Interessenausgleich Hoffende, der böse und angriffslustig erst wird, wenn ihm zuvor ein Unrecht getan wurde; wie sonst sähe seine “fundamentale Islamkritik” stets so aus, dass sie die “Ideologie” komplett ablehnt, den einzelnen Moslem aber zu akzeptieren bereit ist? Die Mitfühlende – meist ist es zumindest charakterlich eine Frau – was ist ihre Sorge um die armen, unterdrückten Kopftuchträgerinnen anderes als die Angst, wenn nicht der mütterliche Schutzinstinkt, um die schwachen Angehörigen der eigenen Gruppe? Wofür zusätzlich sprechen würde, dass es so häufig Ex-Muslime sind, weitgehend assimilierte Einwanderer also, die die Schwachen ihrer neuen Identität in denen ihrer alten erkennen können. Schließlich der Boomer mit der Israelflagge, ist es nicht sein Bedürfnis, für eine, für seine Gruppe zu jubeln, sie zu unterstützen, ihren jungen Kämpfern beim erfolgreichen Abwehrkampf beizustehen? Und, vor diesem Hintergrund betrachtet, der Fußballfan gegen Salafisten, die um Deradikalisierung bemühte Schulleiterin, der verschüchtert hinter dem Rücken seiner südländischen Mitschüler halal- und haram- Witze reißende Jugendliche. Was drückt sich in ihrem Verhältnis zum “Islam” anderes aus als der sublimierte, zur ideellen Chiffre gewordene Abwehrreflex, Überlebensinstinkt, vor dem Fremden?

Was sie alle eint, ist zweierlei: Erstens, der “Islam”, dieses eigentlich in seinen angestammten Ländern doch recht urige und, im Sinne einer Selbstverwaltung, relativ gut funktionierende politisch-religiöse System zur Beherrschung arider Landstriche, ist für alle seine nicht-islamischen Kritiker vor allem ein symbolischer Stellvertreter für die Erfahrung der eigenen schrittweisen Verdrängung; das Beharren auf seiner grundsätzlichen Kritisierbarkeit ist gleichsam die Anrufung der universalistischen Idee gegen ihre multikulturelle Realität. Der Reiz dieser Übungen in Islamkritik ist im Wesentlichen, dass man eine Ersatzbefriedigung für den urmenschlichen Trieb zur Selbsterhaltung erhält, für die man jedoch viel geringere Risiken trägt als für die tatsächliche Verteidigung der eigenen Identität, und die man folglich sozusagen als Hobby neben Karriere und Familie betreiben kann. Nicht, dass man gar keine Risiken einginge, denn auf der anderen Seite kann das eigentlich gesendete Signal durchaus unverschlüsselt ankommen; und doch bietet die “Islamkritik” nicht wenigen ihrer Praktikanten eine zumindest psychologisch durchaus adäquate Möglichkeit, das Eigene rein imaginär zu verteidigen.

Zweitens, was allen Islamkritikern fehlt – und es handelt sich dabei wirklich ausnahmslos entweder um autochthone Europäer oder um geradezu komisch perfekt assimilierte Migranten – ist ein positiver, starker, gesunder Bezug zur eigenen Identität, und dies kann nur bedeuten zur eigenen Identität als Deutsche, Franzosen, Engländer, etc. Die europäische ist die Mutter dieser Identitäten, aber sie hat keinen wirkmächtigen Bezugspunkt; der christliche Glaube stiftet Trost und Heil, eignet aber nicht zur pseudonationalen Identität. Jeder Versuch, einer “Islamisierung” mit “westlichen Werten” zu begegnen, muss ebenso scheitern wie die Bekämpfung eines Hausbrandes durch Filtern der Luft (gegen Rauchgestank): Es sind luftige, merkwürdig intellektualistische und impotente Versuche, den realen Konflikt um die Ersetzung ethnischer Gruppen auf einer virtuellen Ebene beizulegen, als wäre irgendetwas gewonnen, wenn in allen Talkshows und Zeitungen das, was sowieso alle fühlen, dadurch bekräftigt wird, dass irgendwelche Suren und Hadithe präsentiert und diskutiert werden.

Es ist nicht die Schuld irgend eines pakistanischen oder algerischen Moslems, dass die westeuropäischen Völker sich ihrer eigenen ethno-kulturellen Identität schämen, ja, sie aktiv abzuschaffen sich bemühen. Kein Syrer, der der Einladung offener Grenzen und reichlicher Willkommenstüten folgt, trägt Schuld am deutschen Ethnomasochismus. Kein nicht-assimilierter Ausländer trägt irgendeine Verantwortung dafür, dass die Gastgebergesellschaft und ihr Staat über Generationen hinweg zugesehen haben, wie sich mitten in ihren Städten ganze Stadtteile zu Parallelgesellschaften entwickeln. Es ist einzig und allein unsere Schuld, es so weit kommen gelassen zu haben, insbesondere und an erster Stelle das Versagen unserer Eliten, dann das Versagen der großen Wählermassen, die Jahr für Jahr dieselben Narrative glauben und absegnen. Die Revolte gegen die replacement migration richtet sich ebenso wenig gegen äußere Feinde wie gegen vermeintliche Hintergrundakteure. Sie ist im engeren Sinne überhaupt nicht gegen irgendeinen Feind gerichtet, sondern streitet dezidiert zukunftsgewandt, stark und fröhlich – wie ihre besten Vorkämpfer – für ein positives Verhältnis zur eigenen Identität, für nationalen Zusammenhalt und kinderreiche, glückliche Familien, schließlich für eine Gesellschaft, in die sich Fremde nicht nur assimilieren sollen, sondern auch assimilieren können, weil es eine starke Gesellschaft ist, die sich selbst liebt und bereit ist, das Eigene gegen jede Infragestellung zu verteidigen und mit den Völkern der Welt in Frieden zu leben. Dafür streitet friedlicher, legaler, patriotischer Aktivismus; überlasst die “Islamkritik” den pessimistischen Spiegelfechtern.

Nachtrag:

Es gibt einen letzten Typ von “Islamkritiker”, der oben nicht erwähnt wird, weil er im Gegensatz zu den anderen nicht das Potential in sich trägt, durch positiven Bezug zur eigenen Identität vom Kritiker zum Schöpfer und Erhalter sich zu wandeln. Es handelt sich dabei um denjenigen Typus, der ernsthaft glaubt, der Islam sei das größte Übel auf der Welt, und dies nicht nur situationsbedingt – etwa weil er in einem stark islamisierten Stadtteil wohnt – sondern grundsätzlich. Ein solcher “Islamkritiker” kann beispielsweise in der wunderschönen bayrischen Kleinstadt sitzen und sich ernsthaft vorstellen, der islamistische Einfluss in Westpakistan oder im Norden Nigerias wäre das größte Problem auf der Welt; und damit soll keineswegs die sehr humane und lobenswerte Sorge um Mitmenschen auch in anderen Erdteilen diffamiert werden, sondern vielmehr die Geisteshaltung, die alles Übel auf der Welt in einem einzigen, klar bestimmbaren, scheinbar jederzeit (an)greifbaren Feind zu vereindeutigen weiß. Die vielfach bemühte – und oft vollkommen ungerechtfertigte – Analogie zwischen Antisemitismus und Islamfeindschaft trifft immer dann zu, wenn dort, wo der Antisemit überall “den Juden” und sein böses Spiel ausfindig zu machen meint, der Islamfeind überall “den Islam” am Werke sieht. Der Autor ist sich sehr wohl bewusst, dass in dem einen Falle Menschen, in dem anderen eine Religion hinter allem Bösen auf der Welt imaginiert wird, und doch sind die Parallelen zu eindeutig, um sie hier nicht zu erwähnen. Es ist dieses manichäische Denken, dessen uns der metapolitische Gegner laufend überführen will, und jenes Denken ist tatsächlich nichts als ein Zerrbild der herrschenden multikulturellen Ideologie, die einzige vorgesehene Form des Dissenz – gerade weil sie so falsch ist.